2022, 3. September – Exkursion in Mauren (Liechtenstein)

Eine Veranstaltung im Rahmen der AIGMA-Tagung «Schauplatz Kirche – Künstler unterwegs»

 

Einladung zur Exkursion

in Mauren/FL im Rahmen der AIGMA-Tagung «Schauplatz Kirche – Künstler unterwegs»

mit Elisabeth Huppmann, Kulturbeauftragte Gemeinde Mauren / PD Dr. Peter Geiger, Historiker / Dr. Cornelia Herrmann, Kunsthistorikerin

 

Datum:   Samstag, 3. September 2022
Uhrzeit:   08:45 bis 12:15 Uhr
Treffpunkt:   Kulturhaus Rössle, Peter- und Paul-Strasse 43, FL-9493 Mauren
Unkostenbeitrag:   CHF / EUR 10.-- (ohne Mittagessen)*
Anmeldung:   Bis Sonntag, 28. August 2022 an  (begrenzte Teilnehmerzahl).

 

Unter dem Titel «Schauplatz Kirche – Künstler unterwegs» findet im September dieses Jahres eine Tagung des Arbeitskreises für interregionale Geschichte des mittleren Alpenraums (AIGMA) in Mauren, Liechtenstein, statt. Passend zum Thema organisieren AIGMA-Mitglieder in verschiedenen Regionen vor und nach der Tagung auch Exkursionen. Eine Exkursion des Vereins für Kulturforschung Graubünden führt am Samstag, 3. September, nach Liechtenstein. Das Vormittagsprogramm in Mauren mit folgenden Programmpunkten steht auch weiteren Interessierten offen:  

08:45 Uhr

Begrüssungskaffee beim Kulturhaus Rössle

09:15 Uhr

Besichtigung des Kulturhauses Rössle – mit Elisabeth Huppmann, Kulturbeauftragte Gemeinde Mauren und Leiterin Kulturhaus Rössle

10:00 Uhr

Vortrag zum Deckengemälde des Malers Kaspar Kögler in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Mauren – mit Kunsthistorikerin Dr. Cornelia Herrmann
(Ort des Vortrags: Peter-Kaiser Saal, Kulturhaus Rössle)

10:45 Uhr

Besichtigung der Pfarrkirche St. Peter und Paul samt archäologischen Ausgrabungen in der Unterkirche sowie anschliessender Kurzführung durch Mauren – mit Historiker PD Dr. Peter Geiger

12:15 Uhr

Mittagessen im Gasthaus Hirschen in Mauren (fakultativ – auf eigene Kosten*)

*gilt nicht für Reisegruppe aus GR.

 

Kulturhaus Rössle – Besichtigung mit Elisabeth Huppmann

Das ehemalige Gasthaus Rössle mit Baujahr 1833 war jahrzehntelang der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im historischen Zentrum von Mauren. 2008 sollte das traditionsreiche Gebäude abgerissen werden. Dank Anstrengungen von Gemeinde, Denkmalpflege und Privaten konnte es jedoch gerettet und im Januar 2015 nach aufwändigen Umbau- und Renovierungsarbeiten seiner neuen Bestimmung als denkmalgeschütztes Kulturhaus mit einem breit gefächerten Kulturprogramm übergeben werden. (Quelle: www.kulturhaus.li)

 

Der Maler Kaspar Kögler und sein Deckengemälde «Himmelfahrt Christi» in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Mauren – Vortrag von Dr. Cornelia Herrmann

«Ich hoffe immer, dass es mit der Zeit besser werde, dass ich mir hier durch Kirchenmalereien so viel verdienen kann, um doch wenigstens mit einigen Errungenschaften nach Hause zu kommen.» Diese in Feldkirch verfassten Briefzeilen stammen von dem jungen deutschen Künstler Kaspar Kögler (1838–1923), der 1861 nach seinem Kunststudium München verlassen hatte, um in der Alpenregion als Kirchenmaler sein Glück zu finden. In der Pfarrkirche Mauren hinterliess er das für Liechtenstein einzigartige Deckengemälde «Himmelfahrt Christi». Neueste Forschungsergebnisse beleuchten Köglers Zeit in der Region, bevor er 1866 nach fünf Jahren ernüchtert in seine Heimat, das damalige Herzogtum Nassau, zurückkehrte und in Wiesbaden zu Ruhm und Ehre gelangte.

 

Besichtigung der Pfarrkirche samt archäologischen Ausgrabungen im Untergeschoss des Kirchenbaus – mit PD Dr. Peter Geiger

Die heutige Pfarrkirche St. Peter und Paul ist 1842/43 gebaut worden. Wir steigen zuerst ins Untergeschoss der Kirche, wo sich der Blick auf zwei Jahrtausende öffnet: Neolithikum, Römervilla, christliche Kapelle, gotische Kirche, ersetzt 1842, Gebeine aus Gräbern. Danach betrachten wir den klassizistischen Bau von aussen und eingehender im Innern, wo Renovationen das Aussehen und die Ausstattung mehrfach verändert haben. Die Renovation in den Jahren 1985/88, geleitet vom Künstler Georg Malin aus Mauren, prägt das heutige moderne Bild. Erhalten sind zugleich u. a. eine spätgotische Pietà (1470/80), Kreuzwegbilder von Rissbacher (1845), das Deckengemälde von Kögler (1863), das monumentale Chorgemälde von Martin Häusle (1948) und ein Glasmalereifenster von August Wanner (1948). Sie passen harmonisch zu den modernen Formen, die Georg Malin mit der «Altarinsel» und dem abstrakten, goldenen Meditationsbild «Osterzeichen» geschaffen hat (1988).


Kurzführung Mauren – mit PD Dr. Peter Geiger

Auf dem Gang durch Mauren begegnen wir unter anderem dem Lehrer und Historiker Peter Kaiser, dem letzten Kontingentssoldaten Liechtensteins, der noch den Ausmarsch von 1866 aufs Stilfserjoch mitgemacht hatte, dem architektonischen Ensemble der Gemeindeverwaltung in Kombination von Heimatstil (1913) und Moderne (2009).

Sollte die Besichtigung der Pfarrkirche am 3. September nicht möglich sein (etwa wegen Beerdigung), würde ein längerer Rundgang durch Mauren erfolgen, zu Weiherring, Gupfenbühel, Maulbeerbäumen und Delihala-Kappele.

  

 

Deckengemälde «Himmelfahrt Christi» des Künstlers Kaspar Kögler in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Mauren (Bild: Josef Eberle, Triesenberg, 2019).



Wir möchten darauf hinweisen, dass an unseren Veranstaltungen Fotos gemacht werden, die über die Kommunikationskanäle des Vereins, in Publikationen oder in den Medien veröffentlicht werden können.

Versicherung ist Sache der Teilnehmenden.