2022 , 16. September - Filmvorführung «Die Gräfin und die Russische Revolution»

Mit Einleitung durch die Filmemacherin Monika Czernin
2022 , 16. September - Filmvorführung «Die Gräfin und die Russische Revolution»

Nora Gräfin Kinsky, Mutter von Fürstin Gina von Liechtenstein

 

Einladung zur Filmvorführung

«Die Gräfin und die Russische Revolution – Nora Kinsky, die Rotkreuzbaronin»

Mit Einleitung durch die Filmemacherin Monika Czernin und anschliessendem
Gespräch unter Moderation von Guido Wolfinger, Vorsitzender HVFL

 

Datum: 16. September 2022
Uhrzeit: 18.00 Uhr
Ort: Altes Kino Vaduz, Aeulestrasse 24, FL-9490 Vaduz


Der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein, das Liechtensteinische LandesMuseum und das Alte Kino Vaduz laden für Freitag, 16. September 2022, 18.00 Uhr, zur Vorführung des Films «Die Gräfin und die Russische Revolution» von Monika Czernin über ihre Grosstante Nora Gräfin Kinsky, die Mutter von Fürstin Gina von Liechtenstein, ein. Monika Czernin, Drehbuchautorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin wird eine Einführung zum Film geben.

Wohl kaum ein Ereignis hat das 20. Jahrhundert so geprägt, wie der gewaltsame gesellschaftliche Umbruch der Russischen Revolution, die als Folge des Ersten Weltkriegs Russland ins Chaos stürzte. Die Revolution beendete die «alte Welt», das Ancien Régime. Lenins partiell erfolgreiche Weltrevolution spaltete die Welt fortan in zwei Lager, in Ost und West, eine Teilung, die selbst die Revolutionen der 1980er-Jahre, wie wir heute bedauernd feststellen müssen, nicht gänzlich beendeten. 

Der Film «Die Gräfin und die Russische Revolution» beschäftigt sich mit diesem historischen Wendepunkt. Und zwar aus der Perspektive einer jungen Rotkreuzschwester, Nora Kinsky, die vom Sommer 1916 bis zum Sommer 1918 in den Kriegsgefangenenlagern in Sibirien und dem Kaukasus arbeitete. Als Vertreterin des Ancien Régimes wurde die böhmische Gräfin (und Mutter von Fürstin Gina von Liechtenstein) im Verlauf der Revolution (und des Films) zum Flüchtling durch ein Land, das ihresgleichen wie freies Wild jagte. Ihr beispielloser Mut, ihre Einsatzbereitschaft, ihre Härte zu sich selbst  bewegen bis heute und ihr beeindruckendes Tagebuch bildet den roten Faden des Films.

Waren zu Beginn des Jahres 1917 noch der Zar und die alten Eliten an der Macht, so waren es zehn Monate später das Volk und die Arbeiterschaft, angeführt von bürgerlichen Berufsrevolutionären. Österreichische und deutsche Kriegsgefangene, unter ihnen die Rotkreuzschwester Nora Kinsky, wurden zu unfreiwilligen Beobachtern und Mitakteuren der russischen Tragödie. Für die meisten deutschen und österreichischen Kriegsgefangenen war die Russische Revolution im Gegensatz zu Nora Hoffnung auf Befreiung und Heimkehr. Für einige wurde sie sogar zur neuen ideologischen Heimat. Als Internationalisten exportierten sie die Revolution in ihre Heimatländer. 

Der Film verwebt die Geschichte der Nora Kinsky als Vertreterin der «alten Welt» mit den Biographien der «Revolutionslehrlinge», denn erst durch den Fall der einen und den Aufstieg der anderen lässt sich der Sturm ermessen, der die Gesellschaft im Zuge der Russischen Revolution durcheinanderwirbelte. 

Monika Czernin studierte Politikwissenschaften, Philosophie und Publizistik in Wien und ist eine international renommierte Filmemacherin und Autorin. Thematisch widmet sie sich in ihrem Schaffen zentralen Figuren und Wendepunkten der europäischen Geschichte.

Die Filmvorführung ist Teil einer vom Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein und dem Liechtensteinischen LandesMuseum gemeinsam durchgeführten Vortragsreihe, die sich in diesem Jahr schwerpunktmässig mit besonderen Frauen beschäftigt.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Wir freuen uns auf viele interessierte Besucherinnen und Besucher.

 

  

Wir möchten darauf hinweisen, dass an unseren Veranstaltungen Fotos gemacht werden, die über die Kommunikationskanäle des Vereins, in Publikationen oder in den Medien veröffentlicht werden können.